Otto Braun war ein deutscher Politiker und Ministerpräsident von Preußen während der Weimarer Republik. Er wurde am 28. Juni 1872 in Königsberg, Ostpreußen, geboren und starb am 15. Dezember 1955 in Berlin.
Braun trat 1893 in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein und war von 1902 bis 1918 Abgeordneter im Preußischen Abgeordnetenhaus. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Reserveoffizier, kehrte aber nach der Novemberrevolution 1918 in die Politik zurück.
Von 1920 bis 1928 war Braun als Mitglied der SPD Innenminister im Kabinett von Preußen und von 1920 bis 1932 Ministerpräsident von Preußen. Als Ministerpräsident verfolgte er eine Politik der Zusammenarbeit mit anderen demokratischen Parteien und setzte sich für die Gleichberechtigung der Frauen, Bildungsreformen und soziale Reformen ein.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde Braun aufgrund seiner politischen Arbeit verfolgt und zeitweise inhaftiert. Er emigrierte 1938 nach Dänemark und später in die USA, wo er als Professor für Ökonomie an der Harvard University lehrte.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Braun nach Deutschland zurück und wurde 1946 Berater für Wirtschaftsfragen in der britischen Besatzungszone. Er beteiligte sich auch aktiv am Wiederaufbau der SPD und der Gründung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), die in der DDR die dominierende Partei wurde.
Otto Braun wurde aufgrund seiner politischen Erfolge, seines Engagements für die Demokratie und seiner Widerstandstätigkeit gegen die Nazis als eine wichtige Persönlichkeit der Weimarer Republik und des deutschen Widerstandes betrachtet. Heute wird er als einer der bedeutendsten Politiker seiner Zeit angesehen.
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